2014 "Hoffmanns Erzählungen" - kirche-droebel.net

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2014 "Hoffmanns Erzählungen"

vergangene Projekte

ETA Hoffmann
Niklas
Lindorf / Coppelius / Dapertutto / Dr. Mirakel
Olympia
Antonia
Giulietta / Antonias Mutter
Stella
Luther / Salanzani / Schlemihl / Crespel
Hermann / Cochenille / Pitichinaccio
Nathanael
Franz
musikalischer Leiter

Kritik:

„Mitteldeutsche Zeitung“ vom 09. September 2014

Im wahrsten Sinne phantastisch
Gelungene Premiere der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ in der Kirche Dröbel.

Die Kirche St. Stephan in Dröbel war am vergangenen Sonntag wieder Schauplatz einer kulturellen Szenerie. Diesmal hatte sich eine Künstlergruppe um Peter Blail und Joachim Diemer die Aufgabe gestellt, die phantastische Oper „Hoffmanns Erzählungen“ nach dem Libretto von Jules Barber und der Musik von Jacques Offenbach auf die schon mehrfach als Theater genutzte Bühne der Kirche zu bringen. Wer die beschränken Möglichkeiten vor Ort kennt, weiß, dass das ein gewagtes Unternehmen ist. Doch die Premiere bewies, dass es durchaus möglich ist, unter diesen Verhältnissen ein künstlerisch bedeutsames Musikwerk zu bieten.
Ein Grund für den großen Erfolg beim Publikum ist mit Sicherheit die große Spielfreude aller beteiligten Akteure bei dieser Aufführung. Dabei wäre dieses Vorhaben beinahe in letzter Minute gescheitert, denn der eigentliche Hauptdarsteller des E. T. A. Hoffmann erkrankte dauerhaft.
Doch der Leipziger Tenor Thomas Fröb sprang ein. Und dieser junge Tenor gestaltete seine Rolle mit Bravour. Auch Annelie Leuthäuser in der Hosenrolle des Niklas, Freund und Begleiter des Hoffmann, war gesundheitlich gehandicapt. Aber auch sie war dadurch nicht in ihrer schauspielerischen und gesanglichen Leistung gemindert.
Ebenfalls spielfreudig die beiden Kontrahenten des Stückes, Gutes und Böses personifizierend in vier unterschiedlichen Rollen: Peter Blail als Lindorf, Coppelius, Dappertutto und Mirakel, die auf teuflische Art Hoffmann die Seele stehlen wollen. Als Opfer dieser bösen Figuren agiert Rolf-Udo Kober als Spalanzani, Schlemihl, und Crespel mit viel Gefühl für das Dramatische und auch Komische verschiedener Szenen. Beide mit ausgezeichneter gesanglicher Leistung.
Besondere stimmliche Qualitäten bewies Josefin Franke, ebenfalls aus Leipzig, als Puppe Olympia, vor allem mit ihren Koloraturen und den besonderen, anhaltenden Höhen ihres Sopran.
Eine Stimme die man selten mit dieser Ausdauer zu hören bekommt.
Schauspielerische und gesangliche Höhepunkte zeigte Marita Biermann als Kurtisane Giulietta.
Den entsprechenden Rahmen für die Szenarien bildeten der Kammerchor des Zöllner-Männerchores und die Mitglieder der Frauenchöre als Klein-Schierstedt und Wulfen, sowie mehrere Nebendarsteller. Ein besonderes Lob muss auch dem musikalischen Leiter Joachim Diemer gemacht werden, der die Sänger so geschickt begleitete, das das Fehlen eines großartigen Orchesters kaum auffiel. Insgesamt eine hervorragende Aufführung mit hohen Leistungen der Akteure dieser phantastischen Oper.




 
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